29. September 2016

NSU: der lange Marsch zu Marschner


Observationsfoto (verfremdet): Köder für Böhnhardt und Mundlos, mit dem ihr Marsch zu Marschner initiiert wurde, damit sie ein für allemal vom Radar der Öffentlichkeit verschwinden. Während ihres auffälligen Lebens in Chemnitz hatten sie mehrfach gegen die von den Vorgesetzten aufgestellten Regeln für ein Leben in der Illegalität verstoßen, was in der Behörde nicht toleriert wurde.
Die antifaschistischen Zeitgenossen forsten in den Zeitungsarchiven nach Polizeimel­dun­gen über Schlägereien an Endhaltestellen der Straßenbahn und anderweitige Schlechtig­keiten aus alten Zeiten und vergessen dabei den Blick in die aktuellen Fachmagazine. Im­mer dann, wenn es bei den Aufführungen OLG-Stadl zu München hakt, springen muti­ge Staatsschützer ein und leaken ausgewählte Beispiele ihrer Beobachtungsarbeit an die sächsischen Medien, auf daß das Feuer der Volksaufklärung frisch entfacht werden kann.

Diesmal traf es die Macher von Super-Illu-Dings. Super-Illu, für die Nichtkenner zur Erklärung, ist ein Lebenshilfe-Magazin von Wessis für Ossis. Da steht alles drin, was die Bewohner ostdeutscher Landstriche über das Leben da draußen wissen müssen.

Was die Antifa übersah, war jedoch der zarte Hinweis der Genossen vom Verfassungs­schutz, das der Kontakt von Böhnhardt und Mundlos zu Marschner bereits in Chemnitz angebahnt wurde. Man hatte bewußt Lockan­ge­bote in der Umgebung ihres Quartiers an­gepinnt, um sie so in eine geregelte und regu­lierte Lebensbahn einzutakten, denn das auffällige Leben in Chemnitz war nicht mit ihrem Auftrag in Einklang zu bringen.

Letztlich köderte man sie mit Arbeit. Ob nur montags oder auf Montage, da gibt es widersprüchliche Zeugnisse. Die einen behaupten, gearbeitet hätten die nie. Anderen meinen nur montags, weil der Rest der Woche für den Staat geackert wurde. Dritte wiederum sagen, ihre Arbeit auf Montage war im Grunde Schinderei für den Staat.